Montag, 4. November 2013

Sonnenstrom statt Atomstrom

35 Jahre nach dem AUS des AKW Zwentendorf:

Sonnenstrom statt Atomstrom

Der FC Hubertus Spielberg-Pielach blickt mit gemischten Gefühlen auf das erste Betriebsjahr seiner Photovoltaikanlage zurück. 6,6 Tonnen klimaschädliches CO2 konnten erfolgreich eingespart werden.

Spielberg, Pielach, Pielachberg – Im August des vergangenen Jahres wurde das „Projekt Sonnenstrom“ des FC-Hubertus praktisch umgesetzt. Am 4. November 2013 informierte sich NAbg. DI Georg Strasser über dieses Projekt, welches vom Trägerverein der Dorferneuerung Spielberg, Pielach und Pielachberg errichtet wurde.

„Die Zahl der starken Unwetter hat in den letzten Jahren zugenommen. Einer der Gründe ist sicherlich die Klimaveränderung. Die Reduktion von belastenden Emissionen kann Abhilfe schaffen!“ ist NAbg. DI Georg Strasser überzeugt. „Mit der praktischen Umsetzung des Projektes „Sonnenstrom“ auf dem Dach des Sport- und Kulturhauses in Pielachberg, ist es dem Verein gelungen, nachhaltiges Bewusstsein vorzuleben.“ so NAbg. DI Georg Strasser.

Positive Bilanz mit gemischten Gefühlen

Das Ziel dieses nachhaltigen, ökologischen Projektes wurde erreicht. „Im ersten Betriebsjahr konnten 10.504 KWh ÖKO-Strom erzeugt werden. Dies entspricht einer CO2 – Einsparung von etwa 6,6 Tonnen. Eine solche Menge setzt bei einer Kilometerleistung von 35.000 Kilometer ein Mittelklassewagen (Treibstoff: Diesel) im Jahr  frei!“ freut sich Obmann Ing. Markus Ledl.

Auch das Interesse bei privaten Hausbesitzern zu wecken, ist gelungen. Zahlreiche Informationsgespräche über Errichtungsvarianten, Messergebnisse und Fördermöglichkeiten wurden von den freiwilligen Betreibern geführt. „Allerdings negativ schlägt sich in Österreich der extrem aufwendige und umständliche Weg an Förderungen zu kommen zu Buche. Es wird zwar im Vorfeld von sehr einfachen Wegen gesprochen, der tatsächliche Bürokratismus und Aufwand, speziell bei unserem Projekt, war fast unzumutbar. Dieser Punkt ist immer noch nicht ganz abgeschlossen, obwohl wir uns seit zwei Jahren intensiv darum bemühen.“ erklärt Obmann Ing. Markus Ledl.

Alternative zu Atomstrom

Am 5. November 1978, vor 35 Jahre, entschied sich die österreichische Bevölkerung gegen die Inbetriebnahme des Atomkraftwerkes in Zwentendorf. Es wurde am 1. Dezember 1978 so zu sagen stillgelegt. „Wir brauchen in Österreich die Bereitschaft zur Verantwortung. Als Abgeordneter zum Nationalrat und auch als Bürgermeister einer Landgemeinde bewundere ich das Engagement des Vereines. Ich kann zu diesem Projekt, welches ein kleiner Meilenstein für den Bezirk ist, nur gratulieren und wünsche den Akteuren weiterhin viel Kraft zur ökologischen Energieerzeugung als Alternative zu Atomstrom.“ so DI Georg Strasser bei seinem Besuch.

Klimabündnis in Österreich

Die Gemeinde Melk ist Klimabündnisgemeinde und der FC Hubertus errichtete die erste öffentliche Musteranlage in der Gemeinde Melk. Mit dieser Musteranlage sollen auch Bewohner animieren werden, Projekte zur ÖKO-Stromerzeugung privat umzusetzen, um zum Beispiel den Import von Atomstrom zu stoppen. Leider hat es bis zum heutigen Tag noch keine Unterstützung durch die Heimatgemeinde Melk für das Projekt „Sonnenstrom“ gegeben, obwohl das Anlagengebäude auf einem Baurechtsgrund der Stadtgemeinde Melk steht. Dies stört die motivierten freiwilligen Errichter natürlich.
Nähere Informationen und Messergebnisse finden Sie unter http://lebenimdorfanders.blogspot.com
 
 
10.504 KWh Sonnenstrom wurden im ersten Betriebsjahr erzeugt - eine wichtige Alternative zum Atomstrom! (vlnr) Obmann Ing. Markus Ledl, NAbg. DI Georg Strasser, Friedrich Ellmer und Kassier Franz Schenkermayer