Sonntag, 22. Oktober 2023

NÖ: Dorferneuerung wird auf neue Beine gestellt

NÖ: Dorferneuerung wird auf neue Beine gestellt

Mehr Geld und Hilfe für Projekte von Ehrenamtlichen in den Ortschaften.

Bericht vom Kurier von Wolfgang Atzenhofer, 18.10.2023, 20:53

Am Fundament von 600 Vereinen, die im Vorjahr 85.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden leisteten, wird in Niederösterreich die Dorf- und Stadterneuerung auf neue Beine gestellt. Mit einem unkomplizierten, schnellen und direkten Zugang zu Förderungen wolle man in den Orten und Städten Ehrenamtliche zu noch mehr Engagement und Erneuerung motivieren, kündigten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) sowie die Gemeindeverbandspräsidenten Johannes Pressl (ÖVP) und Rupert Dworak (SPÖ) an.

Von Erwin Pröll vor fast 40 Jahren gegründet, ist die Dorferneuerung zum Motor für Hunderte Projekte geworden. Mit seiner neuen Zuständigkeit für die Regionalentwicklung habe er sich nun viel Neues vorgenommen, kündigte Pernkopf an.

Hauptziel sei, die Gemeinden ab dem 1. Jänner schneller und besser bei der Umsetzung von Projekten begleiten und unterstützen zu können. Der Zugang zum Fördertopf, den das Land von jährlich 3,6 Millionen Euro auf 4,3 Millionen aufstockt, wird nicht mehr zeitlich limitiert. Bisher mussten Gemeinden nach einer vierjährigen Projektphase eine vierjährige Pause einlegen, um den Dorferneuerungstopf wieder anzapfen zu dürfen. Pernkopf: „Diese Pausetaste gibt’s nicht mehr“.

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Spielberg, Pielach, Pielachberg

Aktivitäten des Vereines könnten wieder steigen!

Im Jahr 2007 wurden unsere drei Orte zur NÖ Dorferneuerung aufgenommen. In den sogenannten "Aktiv-Phasen" (2 mal 4 Jahre) wurden auch zahlreiche Infrastruktur-Projekte über den Verein abgewickelt. In dieser Zeit konnte man Fördergelder als Verein beantragen.

"Auf unserer Web-Seite (Blog) kann man alle Aktionen ab 2006 sehr schön verfolgen," so Vorstandsmitglied Gerhard Jachs.

Seit einigen Jahren gibt es in unserer Gemeinde die Stadterneuerung XXL (noch im Laufen). Alle KG´s sind in diesen Prozess verankert. Unsere drei Orte werden durch drei Botschafter vertreten. Die Umsetzung von Projekten war nur direkt über die Gemeinde möglich. Dies bremste sicherlich die Beteiligung der Bewohner*innen.

"Unser Verein ist noch aktiv und wurde nicht ruhend gestellt. Mit zahlreichen Veranstaltungen und Teilnahmen an Wettbewerben zeigten wir in den letzten Jahren immer wieder im "Dorfleben" auf. Mit der neuen Phase der NÖ Dorferneuerung besteht wieder die Möglichkeit Projekte unkompliziert beim Land NÖ, zum Sinn der finanziellen Förderung, einzureichen. Ein Gemeinderatsbeschluss ist für die Phase der Projekteinreichung nicht mehr nötig. Vereine können somit politisch "neutral" und unkompliziert ihren Lebensraum mitgestalten, eben durch finanzielle Unterstützung vom Land NÖ", freut sich Obmann Markus Ledl.

Grafik: FC Hubertus

Viel wäre zu tun!

Im Infrastrukturbereich ist Einiges zu tun in unseren Orten. Kurz am Beispiel von Spielberg: Die Ortskennbelegung ist ein wichtiger Punkt. Gerade das Zentrum in Spielberg ist dem sogenannten "Verfall" verschreiben. Neben dem Glockenturm befindet sich seit einigen Monaten eine Abrissruine. Der Glockenturm ist baufällig und die Glocke ist derzeit still. Das "Gassel" vom Glockenturm (im Ortskern) entspricht vom baulichen Zustand eher einem Wanderweg und keiner Straße mehr. Der Kastanienbaum beim Materl in Spielberg (Alter Mühlenweg) wurde entsorgt aber kein neuer gepflanzt. Die Bushaltestelle beim ÖAMTC ist in die Jahre gekommen und muss optisch dringend saniert werden. Ökologische Fernwärmeversorgung und die "Bremsung" der Flächenversiegelung sind ebenfalls wichtig. "Wie man merkt, nur am Beispiel von Spielberg, gäbe es genügend Aktivitäten um die Lebensqualität in den Orten einfach zu steigern", ist Markus Ledl überzeugt.