Samstag, 4. April 2015

Brauchtum - Ratschen

Das Ratschen ist ein alter Brauch, der schon in einem 1482 in Coburg geschriebenen Buch erwähnt wird.

Auch in unseren Orten sind die Ratscherkinder vor Ostern unterwegs.
Der Überlieferung zufolge schweigen nämlich von Karfreitag bis Ostern die Glocken bzw. deren Zungen, die Klöppel, da sie alle nach Rom geflogen seien. Da die Kirchenglocken zumeist eine festliche Stimmung ausdrücken, ist deren Geläute in der Zeit des Todes Jesus nicht angebracht. Um dennoch den Mitgliedern der Religionsgemeinschaft das Angelusläuten nahe zu bringen, wird um 6 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr (in vielen Gegenden auch öfter) mit dem Ratschen oder Klappern daran erinnert.

Zum Beispiel ratschen in Spielberg die Ratscherkinder zum Gebet am Donnerstag um 18.00 Uhr; am Karfreitag um 6.00 Uhr, um 12.00 Uhr, um 15.00 Uhr und um 18.00 Uhr; am Karsamstag um 6.00 Uhr und um 12.00 Uhr. Abmarsch war am Karfreitag und am Karsamstag bereits um 5.30 Uhr. Natürlich war man gemeinsam in der Osternacht bei der Osternachtsmesse der Pfarre Melk mit dem traditionellen Osterfeuer bei der Hubbrücke in Melk (5.00 Uhr).

Sarah, Yvonne, Sebastian, Michelle und Moritz sind heuer die "Ratscher" in Spielberg. Um bei jedem Haus in Spielberg zum Gebet ausrufen zu können sind die Kinder bei einem Durchgang bereits 2,5 Stunden unterwegs!